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Berlin Exkursionen der Geschichtskurs Q2


Berlin 2023

Die Schüler*innen der Geschichtskurse der Q2 konnten wieder Ende Januar 2023 das Zentralabitur vor Ort in Berlin wiederholen :-)
Vielen Dank an die Gustav -Stresemann Stiftung für die Mitorganisation, an die Bundeszentrale für politischen Bildung für die finanzielle Unterstützung und an Matthias W. Birkwald für die Einladung in den Bundestag.

Elisabeth Amling und Pia Erismann

Gruppenfoto Brandenburger tor.jpg

Schüler*innen Eindrücke

Unsere Berlinfahrt in zwei Wörtern: Moderne und Historie  

Humboldt Forum.jpgWahrscheinlich war uns allen nicht wirklich klar, was uns in Berlin erwartet. Wir kannten das stramme Programm, den engen Zeitplan, hofften auf gutes Wetter und waren motiviert, endlich anzukommen.
Und so haben wir auch keine Zeit verloren. Nach dem Einchecken und einem kurzen Kennenlernen unseres Referenten begann direkt die Stadtführung, die uns vorbei am Detlef-Rohwedder-Haus, dem heutigen Bundesfinanzmisterium, über den Gendarmenmarkt, vorbei an der Staatsoper zum Humboldt-Forum führte. Hier erfuhren wir vieles über die Geschichte des Ortes, dem ehemaligen Schloss der Hohenzollern, das 1950 gesprengt wurde. Ein Fokus lag auf der Architektur, weil das Besondere bei diesem scheinbaren Altbau ist, dass er gar keiner ist! Ein absoluter Neubau, der von Innen mit moderner Gestaltung und von Außen mit der nachgebauten alten Fassaden an drei Seiten überzeugt. Meiner Meinung nach ein faszinierendes Bauwerk.
So neigte sich der erste Tag seinem Ende und wir beendeten ihn beim gemeinsamen Kartenspielen in der Jugendherberge.
Zu unserer Herberge ist noch erwähnenswert, dass sie in einer alten Feuerwache war: so frühstückten wir in der alten Fahrzeughalle und in unsere Wohnung lag noch der alte, jedoch quietschende Parkettboden, der einen besonderen Charme vermittelte.

Der Freitag begann am Brandenburger Tor. Nachdem wir viele Fotos gemacht hatten, gingen wir zum Denkmal für die  ermordeten Juden Europas. In dem unterirdischen Informationszentrum konnten wir uns über ganz persönliche Schicksale der jüdischen Opfer des NS-Regimes informieren. Ein sehr emotionaler Ort, der einem zeigt, wie wichtig die geschichtliche Aufarbeitung ist, damit so etwas nie wieder geschieht!

In dem überirdischen Stelenfeld, dem eigentlichen Mahnmal, bekamen wir zusätzliche Informationen über die NS Zeit. Besonders beeindruckend war der Auftrag, langsam durch das Stelenfeld zu gehen und auf die Gefühle zu achten: Hoffnungslosigkeit, Orientierungslosigkeit, Erniedrigung. Nach kurzer Zeit der Verarbeitung dieser Eindrücke gingen wir mit einem Zwischenstopp beim Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma zum Bundestag. Dort bekamen wir die Möglichkeit, eine Stunde das Parlament bei der Arbeit zu beobachten. Nach dem Besuch der Plenarsitzung stand uns der Bundestagsabgeordnete von der Partei „Die Linke“ Matthias W. Birkwald Rede und Antwort. Er schilderte anschaulich, wie eine Arbeitswoche als Politiker aussieht. Der Abschluss bildete der Besuch der gläsernen Kuppel des Reichstagsgebäude.

Nach gemeinsamen Abendessen und einer Revanche beim Kartenspiel neigte sich auch schon der zweite Tag seinem Ende zu.

Das Programm am Samstag begann auf der Bernauer Straße, an der Gedenkstätte Berliner Mauer. Auch dort bekamen wir eine Führung, die uns im Ansatz das Leben in einer geteilten Stadt, in einem geteilten Land veranschaulichte. Wir sahen, wie die Mauer aufgebaut war und bekamen einen Einblick in die Folgen des Mauerbaus für die Berliner. Wir gedachten den an der Grenze Verstorbenen.
Der letzte Programmpunkt war das hochmoderne Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung, Versöhnung. Der Schwerpunkt unserer Führung lag auf der Flucht und Vertreibung in der Nachkriegszeit ( Zentralabitur ;-). Ein beeindruckendes Museum mit denkwürdiger Thematik.
Am Abend fuhren wir mit dem ICE zurück nach Köln bzw. Quadrath-Ichendorf, wo unsere Reise leider zu Ende ging.
Es war eine tolle Fahrt, in der wir sehr viel gelernt haben: von Anfang des NS-Regime bis zum Ende des Kalten Krieges. Dabei kam der Spaß natürlich nicht zu kurz, wir haben viel gelacht und trotz des strammen Programm war immer eine gute Atmosphäre.
Wir wollen  auch die Möglichkeit nutzen, unseren Lehrerinnen Frau Amling und Frau Erismann zu danken. Danke für die tolle Zeit und die Eindrücke,  die wir ohne Sie niemals bekommen hätten

Andre Tillmann QII

Drei Tage in Berlin

Vom 26.01.-28.01. waren wir, die Geschichtskurse der Q2, in Berlin um auch außerhalb des Unterrichts in die Geschichte der Nachkriegszeit einzutauchen.

Mauermuseum.jpgZiemlich erschöpft von der Anreise wurden wir am ersten Tag von unserem Referenten Jakob Panzner durch Berlin geführt. Wir sahen den Checkpoint Charlie,  den Potsdamer Platz und die Leipziger Straße. Die Stadtführung endete am Humboldt Forum. Hier beka-men wir eine weitere Führung, in der wir viel über die Geschichte des Stadtschlosses und des in der DDR gebauten Palast der Republik erfuhren.

Am Abend aßen wir alle zusammen in der Kantine, das Essen hierbei war leider nicht so lecker, deshalb sind einige Gruppen im Anschluss daran noch Essen gegangen.

Der zweite Tag begannt am Brandenburger Tor. Wir machten einige Fotos, Jakob Panzner erklärte uns einige wichtige Details des Tors in kürzester Zeit und direkt ging es zum nächsten Termin. Wir gingen zum Stelenfeld, dem Holocaustmahnmal. Nach einem kurzen Besuch des unterirdischen dokumentationszentrums und einer eher langweiligen Führung durch das Stelenfeld ( wir wussten schon fast alles) mussten wir ohne pause zum Bundes-tag. Hier standen wir 30 Minuten in der Schlange um durch die Security durchzukommen. Wir konnten eine Stunde lang eine Plenarsitzung zum Thema „Inflation“ verfolgen.. Nach der Plenarsitzung trafen wir uns mit Matthias W. Birkenwald von der Partei „Die Linke“. Er erzählte uns einiges über den Alltag eines Politikers und wir konnten Fragen stellen.
Danach fuhren wir mit dem Fahrstuhl auf die Kuppel. dort machten wir ein kleines Picknick. Der Ausblick war zwar ein wenig verregnet und grau ,aber trotzdem sehr schön!
Im Anschluss daran gingen wir in der Kantine des Abgeordnetenhauses essen.
Am Abend fuhren wieder einige Gruppen zu verschiedenen Restaurants, um den Abend ausklingen zu lassen.

Am dritten Tag besuchten wir morgens die Bernauer Straße. Hier hatten wir eine Führung entlang der Berliner Mauer. Wir erfuhren von Todesopfern, dem Niemandsland und vielem mehr. Nach einer kurzen Pause besuchten wir das Museum und die Aussichtsplattform zur Mauergedenkstätte gehört.
Das war aber nicht das letzte Museum. Sofort gingen wir in das Museum für Flucht, Ver-treibung und Zwangsmigration aus europäischer Sicht. Hier führte uns eine Dame durch die verschiedenen Abteilungen des Museums.
Hier führten wir nun eine Abschluss-/ Feedback-Runde durch und machten uns bereit für die Abreise.
Um 17:46 ging es dann wieder, ziemlich müde, in die Heimat.Zusammenfassend kann ich nur sagen, dass obwohl die Fahrt ein wenig anstrengend
und anspruchsvoll war, sie uns allen sehr gut gefallen hat. In kürzester Zeit haben wir so extrem viel gelernt , wir hatten viel Spaß und haben viel gelacht.

Emma Wolf QII

Mein Lieblingsmuseum: Das Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung, Versöhnung

Museum flucht und vertreibung.jpgUnser letzter Stopp war das Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung, Versöhnung. Das Museum in der Nähe des Potsdamer Platzes bietet seit Juni 2021 eine authentische und sehr modern gestaltete Ausstellung zum Thema Flucht, Vertreibung und Zwangsmigration im 20. Jahrhundert.
Unsere Führung behandelte  die Nachkriegszeit des 2. Weltkrieges.
Der Einstieg war hierbei eine kleine Abfrage wie wichtig uns Schüler*innen das Thema Flucht und Vertreibung von Deutschen ist. Uns Schülern wurde eine Skala von 1 bis 7 ausgelegt, auf der wir uns verteilen sollten. Die 1 stand hierbei für „Das Thema ist uns gar nicht wichtig“ und die 7 stand für“ Das Thema ist uns sehr wichtig“ . Durch diese Skala wurde bildlich symbolisiert, wie sehr uns das Thema interessiert. Das Ergebnis war hierbei recht ausgeglichen. Eine große Gruppe an Schüler*innen stand auf der 5 und eine etwas kleinere Gruppe stand auf dem Feld 2.
Im Folgenden wurden wir gefragt, ob wir denn nicht Zeugen von Flucht und Vertreibung geworden sind. Hierbei meldete sich eine viele. Eine Mitschülerin erzählte ausführlich, wie eine Familienangehörige von Schlesien nach West- Deutschland geflohen sei.

Im weiteren Verlauf haben wir verschiedene Stationen besucht.  Dabei bezog sich unser Guide immer wieder auf Gegenstände, welche in dem Museum ausgestellt wurden. Dadurch wurde die Führung zu einem Erlebnis, welches jedem von uns im Gedächtnis geblieben ist.

Das Dokumentationszentrum fiel vor allem durch seine Moderne und mit Technik unterstützte Ausstellung auf. So bekamen wir Schüler*innen ein Gerät, welches es uns ermöglichte, eine individuelle kleine Führung zu machen. Das Gerät spielte hierbei bei Berührung mit bestimmten Punkten in der Ausstellung ein Audio ab und es wurden viele Bilder projiziert

Die Führung und das Museum wird daher allen im positiv in Erinnerung bleiben. Es war eine gute Vertiefung eines Themas, das wir gerade im Unterricht behandelt hatten, und der Besuch war gleichzeitig auch ein Anreiz, sich weiter mit dem spannenden und sehr aktuellen Thema auseinander zu setzten!

Tobias Raschke QII

 


Berlin 2020

Kursfahrt des Leistungskurse Geschichte Q2

1. Tag

Mit guter Laune, vielen nicht nur historischen Fragen und Plänen begann die Kursfahrt des Lks Ge in Quadrath. Schon im Zug nach Berlin wurde deutlich, dass diese Fahrt gelingen wiürde: gute Laune, trockener Humor, viele Ideen und Pläne wurden geschmiedet.

Berlin-WA0018.jpgNach einer kurzen Verschnaufpause in der Unterkunft gewann die Gruppe bei einem Stadtrundgang mit ihrer Leistungskurslehrerin einen Überblick über die (historische) Mitte Berlins: Vom Alexanderplatz (ein erster Einstieg in Architektur und Geschichte der DDR) führte der Rundgang weiter über das zum Anlass des 750. Geburtstags 1987 rekonstruierte Nicolaiviertel zum ersten Höhepunkt, an dem sich bundesrepublikanische Gegenwart und ältere Vergangenheit kreuzen: das Reichstagsgebäude, seit 1999 Sitz des Deutschen Bundestages. Diese Reise durch die verschieden Abschnitte deutscher Geschichte setzte sich in den kommenden zwei Tagen fort.

Auch das Marx- und Engelsforum, der Berliner Dom, das wieder aufgebaute Schloss (die Frage, ob es gelungen sei, wird kontrovers diskutiert), und die Museumsinsel wurden besichtigt. Schon bald schwirrte einigen der Kopf aufgrund der zahlreichen Zahlen und Fakten zu Friedrichs und Wilhelms- ? `Wie sah noch einmal Marx aus? - Wie Engels oder Lenin?

Die Führung endete im Deutschen Historischen Museum: Voller Begeisterung zeigte Frau Amling der Gruppe zahlreiche Gemälde , mit denen sich der Kurs in den letzten eineinhalb Jahren im Unterricht beschäftigt hatte. Ein bisschen der Begeisterung ist übergeschwappt.

2. Tag:

Berlin-WA0019.jpgAm Freitag besuchte die Gruppe den Bundestag, lange Kontrollen von Person und Gepäck waren nötig, aber dann konnten wir einer sehr spannenden Debatte lauschen. Die fast beendete Aussprache zur Stärkung der Auswärtigen Bildungs- und Kulturpolitik, wurde infolge eines Antrags der Grünen pausieren, da der Zuständige Minister Maas nicht auf der Regierungsbank saß. Anschaulich wurde uns die Macht des Parlamentes demonstrierte, denn Herr Maas musste eine Sitzung mit osteuropäischen Kollegen unterbrechen und erschien dann wenig später im Bundestag. Für uns Rheinländer war der nächste Tagungsordnungspunkt besonders interessant: Die AFD forderte eine Aussetzung des Kohlekompromisses. Leider konnten wir der Aussprache nur kurz folgen, da jede Gruppe nur 50 Minuten Zeit hat. Außerdem wartete Matthias Birkwald, MdB der Linken, schon auf uns. Er hatte uns den Besuch ermöglicht und stellte sich dann einer Stunde den Fragen der Schüler*innen. Hauptthema waren die Aufgaben eines Bundestagsabgeordneten.

Der Besuch des Bundestages endete mit einem leckeren Mittagessen im Restaurant des Paul-Löbe-Hauses mit Blick auf Spree und Bundeskanzleramt. Noch einmal herzlichen Dank für die Einladung !

Berlin-WA0003.jpgZum Ausruhen blieb wenig Zeit, denn ein Gang zum und durch das Denk-Mal für die ermordeten europäischen Juden schloss sich an. Die Führerin forderte uns erst zunächst auf, Fünf Minuten alleine durch das Denkmal zu gehen: Gefühle wie Desorientierung, Verwirrung, Bedrückung, aber auch Hoffnung kamen auf. Nach einer längeren Diskussion über die Deutung des Mahnmals betraten wir den zweiten Teil, das Informationszentrum unter den Stehlen. Insbesondere die Biographien von im Holocaust ermordeten jüdischen Familien aus ganz Europa und die in einem Raum projizierten Auszüge von Abschiedsbriefen haben uns alle sehr berührt.

3. Tag

Berlin-20200202-WA0006.jpgDer letzte Tag stand ganz im Zeichen der deutschen Teilung. In der Gedenkstätte Berliner Mauer in der Bernauer Straße stehen noch einige Reste der Berliner Mauer. Unserer Führerin erläuterte uns anschaulich die Bau- und Funktionsweise der Mauer und informierte über die durch den Mauerbau getöteten Menschen in Berlin.

Der Abschluss der Fahrt bildete der Besuch des „Stasi-Gefängnisses“ in Hohenschönhausen. Dass wir von einem Zeitzeugen geführt wurden, war ein großer Gewinn. Aus eigener Erfahrung schilderte er den perfiden psychologischen Terror, durch den die Menschen in diesem Untersuchungsgefängnis gebrochen wurden. Grund für seine Inhaftierung war ein misslungener Fluchtversuch an der deutsch-tschechischen Grenze: Er hätte es nicht mehr ausgehalten, im Erdkundeunterricht vieles über fremde länder, verschiedene Klimazonen und fremde Vegetation zu lernen, im Wissen, viele von ihnen niemals erleben zu dürfen. Sei Fluchtversuch sei aus Freiheitsdrang geschehen, keine politischen Motive im engeren Sinne bestimmten sein handeln. Er musste seinen Ausbruchsversuch mit 18 Monaten Zuchthaus büßen.

Aber auch das Gebäude selber veranschaulichte auf bedrückende Weise den Unrechtscharakter des SED-Regimes in der DDR: Wir besuchten die engen fensterlosen Zellen, die Verhörzimmer und die sogenannten „Tigerkäfige“, kleine offene Schachte, in denen die Inhaftierten häufig nur für wenige Minuten an die frische Luft kamen.

Leider war die Fahrt nach zwei Tagen zu Ende. Wir, Lehrerinnen und Schüler*innen sind uns einig: Wir Schüler*innen haben sehr viel gelernt, eindrückliche die deutsch Geschichte erfahren, aber auch Schönes erlebt, denn die Gruppe hat sehr gut harmoniert und das große Interesse hat uns Lehrerinnen angesteckt und motiviert, solche Exkursionen auch in Zukunft zu organisieren!

Ein Vormittag im Bundestag

Berlin-WA0000(1).jpgDen Freitagvormittag verbrachten wir, Teile des Geschichte LK’s der Q.2 begleitet von Frau Amling und Frau Heppekausen, in dem Reichstagsgebäude der Bundesrepublik Deutschland, auch bekannt als der Bundestag. Nachdem wir es alle durch die Sicherheitskontrolle geschafft hatten, die denen an einem Flughafen ähnelten, bekamen wir eine kurze Einführung mit Informationen über die Funktionsweise des Bundestages und den Aufgaben der Abgeordneten. Dann wurde es spannender. Wir durften mit unseren Besucherausweisen auf die Besuchertribüne des Plenarsaals, in dem das gewählte Parlament im Sitzungen abhält, diskutiert und über Gesetzesvorschläge und Beschlüsse abstimmt. Auf der Tagungsordnung stand als Top 20: „Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik“. Zu Beginn vermuteten vielleicht einige von uns, dass sich die Langeweile schnell einstellen würde, da die Themen für uns Schülerinnen und Schüler doch teilweise sehr kompliziert sein könnten und Debatten auch nicht so spannend sind, wie unsere Netflix-Lieblingsserie. Bei genauerem Zuhören waren die Beiträge der Bundestagsabgeordneten jedoch sehr aufschlussreich. Wir bekamen beispielsweise die direkte, im Vergleich zu anderen Reden, heftige Reaktion auf die Rede eines AfD-Abgeordneten zum Thema Kohleausstieg mit, die zweite Debatte, die wir verfolgen konnten. Dies war für uns ein Beispiel dafür, dass es im Parlament auch mal laut werden kann, mit Zwischenrufen. Wir erlebten, wie viele Journalisten anwesend sind, um das Geschehen zu verfolgen. Wir registrierten auch,dass einige Menschen am Rande der Debatte beteiligt sind, damit das System möglichst reibungslos funktioniert (Stenografen, Besucherführer,Sicherheitspersonal...). Zu unserer Überraschung wurde die beobachte Plenarsitzung unerwartet spannend, denn wir bekamen mit, wie es zu einer plötzlichen Unterbrechung kam. Unser Außenminister Heiko Maas verließ den Plenarsaal, um an einer parallel stattfindenden Sitzung teilnehmen zu können, statt bei der Debatte über ein außenpolitisches Thema anwesend zu sein. Wir sahen live, wie die wütenden Parlamentarier ihre Rechte nutzten, für die Unterbrechung der Sitzung stimmten und Heiko Maas sich vor dem Parlament erklären musste. Eine Demonstration dessen, wie Politik tatsächlich verlaufen kann. Plenarsitzungen des Bundestages können also doch interessant sein. Um ehrlich zu sein, haben wir damit nicht gerechnet.

Ein weiteres Highlight war das anschließende Gespräch mit dem Abgeordneten der Linken und Diplom-Sozialwissenschaftler Matthias W. Birkwald. Er schilderte uns eine „normale“ Woche als Bundestagsabgeordneter, die aus fünf 10-13 Stunden Tagen besteht und Außenterminen/ Lobbyveranstaltungen am Abend und dem Wochenende beinhaltet. Er stand uns Rede und Antwort für unsere Fragen z.b. wie: „Lässt sich Politik und Privatleben vereinen?“ Diese Frage verneinte er mehr oder weniger, an seiner Arbeit störe in häufig unkonkrete Antworten in Fragerunden oder Streitigkeiten in seiner Fraktion.

Uns wurden die positiven Seiten wie auch die Schattenseite und Probleme der Politik im Bundestag bewusster. Anschließend an das Gespräch durften wir noch den Panoramablick von der Glaskuppel aus genießen und als Fotokulisse nutzen. Gratis erhielten wir neben Tipps zur Rentenvorsorge auch ein Mittagessen im Paul-Löbe Haus (Abgeordneten-Haus), finanziert über das Kontingent des Bundestagsabgeordneten Birkwald, welches jedem Abgeordneten zusteht.

Neben dem Tag im Bundestag besuchten wir auch das Museum der Deutschen Geschichte, das Denkmal für die ermordeten Juden Europas und das darunter liegende Museum, die Gedenkstätte Berliner Mauer und das Stasi-Museum. All diese Besuche, Führungen und Begegnungen waren so einprägsam und zu solch wichtigen Themen, dass man eigentlich über jedes Einzelne berichten müsste.

Mariama Martha M ́Baye