Mit Bienen und Blumen für eine bessere Zukunft
Ralf Engels pflegt Wiesen und Wald hinterm Martinswerk
Immer wenn er mit seinem Hund auf den Feldern hinter seinem Haus Gassi ging, ärgerte er sich über achtlos weggeworfenen Müll und begann diesen einzusammeln. Vor fünf Jahren pachtete er dann vom Martinswerk eine 2,5 Hektar große Fläche und legte auf einer verwilderten Wiese los. „Ich habe da Obstbäume gesetzt und eine Insektenwiese angelegt“, erzählt der Ruheständler. Seitdem ist Ralf Engels aktiver Umweltschützer. Auf dem Gelände entlang der Straße Am Rauland verbringt er je nach Jahreszeit mehrere Stunden täglich. Dabei beobachtet er Tiere wie Rehe, Füchse, Hasen, Eichhörnchen und viele Vogelarten. Bei seinen Rundgängen entdeckt er alte Farbeimer, Altkleider-Säcke, Fernseher, Computer und Drucker. Ist er mit dem Müllsammeln fertig, pflegt er Gehölze, setzt neue Bäume und kümmert sich um die Insektenwiesen. Einen befreundeten Imker konnte er überzeugen, auf der Obstbaum-Wiese Bienenstöcke aufzustellen. Seitdem produzieren sie dort „Rauländer Honig“, den sie für fünf Euro pro Glas verkaufen. Der Erlös aus dem Honigverkauf wird reinvestiert, z.B. in neues Saatgut für Bienenwiesen. Das ist zwar nur ein kleiner Beitrag für den Insektenschutz, aber dennoch wichtig. Schließlich ermittelten die ehrenamtlichen Insektenkundler des Entomologischem Vereins Krefeld, dass zwischen 1989 und 2016 die Gesamtmasse der Fluginsekten in Deutschland um mehr als 75 Prozent abgenommen hat.
Ralf Engels aktuelles Projekt ist der ehemalige Fußballplatz hinterm Martinswerk. Hier soll ein riesiges Klatschmohn-Feld entstehen. Die teuren Samen stellte die Kreisstadt Bergheim zur Verfügung. Über den Budgetbeirat in Quadrath-Ichendorf konnte ein dringend benötigter Balkenrasenmäher angeschafft werden.
Matteo Toplicar (17) und Marvin Schiffer (17), Gesamtschule Bergheim